Immer mehr Menschen haben zu Hause einen Heimserver, meist ein NAS stehen. Dort werden Dateien abgelegt die dann von allen Netzwerkgeräten (PCs, Notebooks, TV, Media Playern, Tablets oder Smartphones) abgerufen werden können.
Meistens basiert ein NAS auf einem Windows Betriebssystem wie z.B. Windows Home Server 2011, Windows Home Server 2012, Windows 7 oder Windows 8. Die Einstellungen zur Energieverwaltung sind in Windows leider sehr begrenzt. Da ein Heimserver immer verfügbar sein soll, ist es auch nicht ratsam den Server nur bei Bedarf einzuschalten – Der Komfort geht dabei einfach verloren.
Zum Glück gibt es Lights-Out, ein kleines Zusatzprogramm, mit dem man die Energieverwaltung in den Griff bekommt.
[title]Die Vorteile von Lights-Out:[/title] – Geht schneller in den Energiesparmodus als Windows– Geht nur in den Energiesparmodus wenn alle oder bestimmte Netzwerkgeräte ausgeschaltet sind
– Schont die Hardware (Stichwort: Festplatten-Spin-Up – also das automatische An- und Ausschalten von Festplatten)
– Detailierte Statistiken und Diagramme rund um den Energieverbrauch – so lassen sich Konfigurationsfehler leicht beheben [title]Lights-Out installieren[/title] Die aktuelle Version muss von der [link ziel=“https://www.homeserversoftware.com/“]Herstellerseite[/link] heruntergeladen werden. Hierbei muss beachtet werden, dass es mehrere Versionen gibt. Eine für Windows 7 und Windows 8 (funktioniert aber auch in Serverversionen), eine für den Homeserver 2011 bzw. dessen professioneller Bruder, der Windows Server 2008 R2 und eine Version für die alten Windows Home Server Versionen.
Das Setup wird ganz normal gestartet. In meinem Fall installiere ich Lights-Out auf dem Windows Home Server 2011.
[bild 1]Danach muss der Server/Computer neu gestartet werden. Nun findet sich im Dashboard des Windows Home Servers eine neue Rubrik mit dem Namen Lights-Out (eine Glühbirne). Diese Rubrik wird nun angeklickt.
[bild 2] [bild 3]Lights-Out ist zwar kostenlos erhältlich, damit alle Features funktionieren muss allerdings eine Lizenz erworben werden (Kostenpunkt ca. 15 Euro). Mit der Lizenz sind dann sehr detaillierte Einstellungen möglich, daher empfehle ich den Kauf.
Zunächst müssen wir einige Einstellungen vornehmen:
[bild 4] [bild 5] [bild 6]Für die Statistik ist natürlich die genaue Angabe des Energieverbrauches unverzichtbar. Diese kann mit einem Energiemessgerät einfach ermittelt werden. Nachdem die Einstellungen vorgenommen worden sind, schauen wir uns den Reiter [b]Computer[/b] einmal genauer an. Hier kann mittels des Linkes [b]Netzwerk nach neuen Geräten durchsuchen[/b] ein Scan des Netzwerkes durchgeführt werden. Alternativ kann man auch Geräte direkt unter Angabe der MAC-Adresse hinzufügen.
[bild 7]Per Doppelklick auf ein Gerät gelangt man in die Geräteoptionen. Diese lassen sich für jedes Gerät individuell festlegen. Das macht Lights-Out so flexibel. Interessant ist hier vor allem die Option [b]Server aktiv halten[/b]. Das bedeutet, dass der Server so lange nicht in den Energiesparmodus herunterfährt, wie das festgelegte Gerät online ist. Es lässt sich auch ein Gerät von Lights-Out zu einer bestimmten Uhrzeit wecken, sofern das Gerät [b]Wake on LAN[/b] unterstützt.
[bild 8]Hier mal ein kleines Beispiel wie sich ein Home Server ohne und mit Lights-Out verhalten würde:
[b]Home Server ohne Lights-Out:[/b] Ausgangssituation: Der Server ist eingeschaltet. Ich schalte meinen TV an um per NAS ein Video zu streamen. Während des Streams wird der Server nicht in den Energiesparmodus zurückkehren. Pausiere ich den Stream oder ist dieser zu Ende, wird der Server in den Energiesparmodus zurückkehren. Die meisten TVs / Mediaplayer können den Server nun aber nicht mehr aufwecken. D.h. möchte ich nun ein weiteres Video angucken, muss ich den Server manuell wieder starten. Die Festplatten müssen wieder hochfahren, da der Server ja im Energiesparmodus war. Teilweise fährt der Windows Home Server sogar während eines Streams in den Energiesparmodus, um danach sofort wieder hochzufahren. Ob dies der geringen Auslastung oder einem Bug geschuldet ist, ist mir nicht bekannt. [b]Home Server mit Lights-Out:[/b] Ausgangssituation: Der Server ist eingeschaltet. Ich schalte meinen TV an um per NAS ein Video zu streamen. Während des Streams wird der Server nicht in den Energiesparmodus zurückkehren. Pausiere ich den Stream oder ist dieser zu Ende, wird der Server weiterhin aktiv gehalten. Erst wenn ich meinen TV ausschalte und die in Lights-Out eingestellte Zeit verstreicht (bei mir 20 Minuten), wird der Server in den Energiesparmodus zurückkehren. Die Festplatten werden nicht unnötig belastet. Der einzige Nachteil: Der Server wird so lange aktiv gehalten bis mein TV ausgeschaltet wird.Unter dem Reiter [b]Laufzeitdiagramm[/b] lassen sich diese Aktionen grafisch darstellen.
[bild 9]Im [b]Kalender[/b] lassen sich Aktionen auch vorplanen. Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Einblick in Lights-Out geben und vielleicht probiert ihr dieses geniale Tool ja mal selber aus!
Hallo Stefan,
zunächst einmal vielen Dank für die Ausführliche erklärung zu Lights-Out.
Ich habe jetzt mit Lights-Out 2 alles soweit konfiguriert, nur das wieder aufwecken ist noch scheinbar eine unüberwindbare Hürde.
Wie kann ich Lights-Out so einstellen, das er automatisch die NAS aufwecken soll, wenn ich zB. eine Remotedesktopverbindung aufbauen möchte und/oder auf eine Freigabe zugreife? Meine Rechner werden häufig nur kurz ein- ausgeschaltet, wenn die NAS da schläft, soll sie nicht auch immer ein- und ausgeschaltet werden, sondern tatsächlich nur bei Bedarf, sofern das natürlich möglich ist.
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
LG Chris
@Chris: Das NAS wird durch ein WOL (Wake on Lan) Paket des Clients geweckt. Damit hat Lights-Out gar nichts zu tun (Lights Out ist nur dafür zuständig das NAS wieder in den Standby zu schicken). D.h. Du musst ggf. deine Clients dementsprechend konfigurieren.