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Zu allererst muss ich sagen, wer ernsthaft versucht ein NAS oder gar einen kleinen Server selbst zu bauen, der kommt an Technikaffe höchst wahrscheinlich nicht vorbei. Ich habe lange eine Möglichkeit gesucht, meine nicht ganz nach meinen Wünschen laufenden NAS Boxen (egal welche Hersteller ich auch getestet habe) zu ersetzen.

Aber im heutigen Dschungel von Boards, Prozessoren und Speichern, die ja nur noch miteinander funktionieren, wenn man die exakt richtigen Komponenten kombiniert (siehe dazu unten SPEICHER), kennt sich doch Otto-Normal-Informatiker gar nicht mehr aus.

Also habe ich mich auf den Seiten hier umgesehen und mir Informationen und Anregungen geholt, was ich wie kombiniere, damit ich endlich eine Kiste habe, die meinen Ansprüchen genügt.

[title]Was soll ersetzt werden ?[/title] Im Keller läuft bei mir ein Server im 19“ Schrank, der den ganzen Tag darauf wartet, dass er etwas arbeiten darf. Für seine Leistung habe ich aber nicht genug Arbeit. Ich habe ein kleines Softwareunternehmen und bin privat ein Serien-Junkie. Weil ich aber nicht wirklich Zeit habe, dann vor der Glotze zu sitzen, wenn die Serien laufen, nehme ich sie auf.

Im Laufe der Jahre habe ich schon so manche gute Serie aufgenommen und freue mich, wenn ich die Serie auch nach Jahren wieder mal ansehen kann. Das braucht allerdings richtig Platz auf der Platte. Dafür ist in dem 19“ Gehäuse vom Server zu wenig. Die Daten für die Firma will ich zusätzlich noch mehrfach gesichert haben, zumal hier auch Kundendaten liegen.

Also sind im Laufe der Zeit einige Iomega/Lenovo RAID5 Gehäuse dazugekommen, um dem Datenwust Herr zu werden. In der Summe bin ich bei etwa 40TB momentan die in 8 NAS Gehäusen verteilt sind und per iSCSI am Server hängen (der sich immer noch langweilt). Alles zusammen benötigt so viel Strom, dass ich von EON schon zu Weihnachten Geschenke bekomme. Das muss sich jetzt ändern!

[title]Welche Voraussetzungen muss das Ersatzsystem erfüllen ?[/title] Wenn ich schon anfange umzubauen, dann bitte so, dass ich nicht in einem Jahr wieder anfangen muss. Also trommle ich mal zusammen, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit ich zufrieden bin. [ul] [li]Festplatten leicht erweiterbar[/li] [li]Stromsparender als die alten Systeme[/li] [li]Nicht mehr so viele einzelne Kisten[/li] [li]Ausreichende Leistung als kleiner Server[/li] [li]Videoaufnahmen (ArgusTV unter Windows)[/li] [li]Dienste wie rsync, ftp, samba, etc. unter Linux[/li] [/ul] Aus den letzten beiden Punkte erkennt man schon, dass ich mit einem Betriebssystem nicht weit komme. Die Lösung heißt Virtualisierung. [title]Die Planung[/title] Zuerst muss ich mal wissen, was alles laufen soll, damit ich mir die richtige Hardware aussuchen kann. Welche Vorteile bieten die einen Systeme, welche Nachteile die anderen. Wie oben schon erwähnt, sollte man aufmerksam alle Artikel zum Thema NAS hier bei Technikaffe lesen. Selbst wenn man denkt, dieses spezielle NAS ist nichts für mich, bergen die Artikel so viele Infos, die man für das eigene System anwenden kann, dass selektives Lesen hier keine gute Idee ist.

Von den Gehäusen kommt in meinem Fall nur eines in Frage, das groß genug ist, viele Platten aufzunehmen: das Fractal Design Define R5. Bei den Netzteilen wird in der Regel darauf geachtet, dass sie gerade genug Leistung haben für das besprochene System. In meinem Fall habe ich leistungstechnisch etwas höher gegriffen.

Bei den Mainboards liegt die Entscheidung zwischen Komfort und Luxus. Als Komfort bezeichne ich ein echtes Server Board, das eine separate Netzwerkschnittstelle anbietet, über die das System auch im ausgeschalteten Zustand verwaltet werden kann (z.B. eingeschaltet werden, oder das komplette BIOS einstellen kann). Leider haben Server-Boards den Nachteil, dass Speicher zum einen teurer ist und zum anderen begrenzt in der Menge, die es verträgt. Im Regelfall ist bei 16GB entweder das Budget überschritten oder die Grenze des Boards erreicht.

Als Luxus bezeichne ich die Möglichkeit viel Speicher zu verwenden, ohne einen Kredit aufnehmen zu müssen. Man verzichtet allerdings auf die Möglichkeit das Board über das Netzwerk zu warten. Solange der Server im Haus bleibt und nicht unbeobachtet in ein Rechenzentrum gestellt wird, eine überschaubare Einschränkung.

Ein in meinem Falle wichtiger Punkt ist, dass bereits viele SATA Anschlüsse auf dem Board sind, damit ich meine Platten unterbringe. Der Prozessor muss in meinem Fall zwar ausreichend Leistung haben um seine Aufgaben zu erfüllen, aber muss kein 8-Kern Server Prozessor sein.

Beim Speicher hat mir der Hersteller selbst einen (falschen) geschickt, der sich in der Typenbezeichnung kaum vom bestellten unterschieden hat. Aber da stimmte die Spannung nicht und schon lief nichts mehr. Also bitte beim Bestellen darauf achten, dass alles exakt stimmt und die Bestellbestätigung darauf hin kontrollieren.

Bei den Datenplatten hatte ich erst 8TB Platten von Seagate im Test, davon kann ich aber nur abraten. Selbst wenn diese theoretisch laufen sollten, haben sie nicht die notwendige Fehlertoleranz für NAS. Einmal einen Fehler gehabt, fallen sie sofort aus dem RAID. „Echte“ NAS Platten korrigieren kleinere Fehler selbst und das RAID bleibt in Takt. Ein unverzichtbares Detail !

[title]Stückliste[/title] [table] [tr][td][b]Bezeichnung[/b][/td][td][b]Produktname[/b][/td][td][b]Preis[/b][/td][/tr] [tr][td]Gehäuse[/td][td]Fractal Design Define R5[/td][td]{Fractal Design Define R5}[/td][/tr] [tr][td]Netzteil[/td][td]Be quiet! Pure Power L8-430W – 430 Watt[/td][td]{Be quiet! Pure Power L8-430W}[/td][/tr] [tr][td]Stromadapter (3x)[/td][td]5er Set Wentronic Internes Stromadapterkabel[/td][td]{5er Set Wentronic Internes Stromadapterkabel}[/td][/tr] [tr][td]Prozessor[/td][td]Intel Pentium G4400[/td][td]{Intel Pentium G4400}[/td][/tr] [tr][td]Festplatte (OS)[/td][td]250GB Samsung 850 EVO[/td][td]{250GB Samsung 850 EVO}[/td][/tr] [tr][td]SATA Controller (2x)[/td][td]Syba PCI-Express-Controller-Karte 4-Port[/td][td]{Syba PCI-Express-Controller-Karte}[/td][/tr] [tr][td]Mainboard[/td][td]ASUS B150M-K D3[/td][td]{ASUS B150M-K D3}[/td][/tr] [tr][td]Arbeitsspeicher (2x)[/td][td]Kingston KVR16LN11/8 8 GB DDR3L-1600, 1.35V[/td][td]{Kingston KVR16LN11/8}[/td][/tr] [tr][td]Datenfestplatten (10x)[/td][td]Western Digital Red 6TB, WD60EFRX[/td][td]{WD60EFRX}[/td][/tr] [/table] [title]Zusammenbau[/title] Das Zusammenstecken der Komponenten ist relativ einfach, auch gibt es genug Anleitungen dazu, so dass ich nicht jeden Handgriff hier erkläre. Es ist empfehlenswert, dass die Datenplatten bei der Installation erst mal noch nicht eingebaut sind, da manche Betriebssysteme sonst versuchen sich auf allen Platte zu verewigen. Da wir aber auf keinen Fall für das Basis-Betriebssystem überlebenswichtige Partitionen auf den Datenplatten brauchen können, stecken wir die Datenplatten erst später mit dazu. [bild 2]

Eine kleine Herausforderung stellt die häufige Verzweigung der Stromkabel dar. Da die Billig-Y-Kabel gerne mal auseinander flutschen habe ich einfach einen Kabelbinder um den Stecker gemacht, sodass hier nichts mehr passieren kann. Die SSD für das Basis-Betriebssystem kommt am besten auf die für 2,5“ vorgesehene Halterung auf der Unterseite des Mainboard-Blechs.

Bei so vielen Datenplatten reichen die 8 Einschübe des Gehäuses nicht mehr aus. Während der Installation des Betriebssystems habe ich im oberen Käfig ein 5,25“ DVD Laufwerk stecken gehabt. Das ist für den Betrieb unnötig und so konnte ich die beiden oberen Einschübe mit Festplatten belegen. Da der Käfig zu groß ist, habe ich die Platten nur auf der Vorderseite angeschraubt und den Höhenunterschied mit Gummifüßen (z.B. von einem alten Rechner) ausgeglichen.

[bild 1]

(Der aufmerksame Leser sieht sofort, dass ich in dem Bild die Tunerkarte noch nicht eingebaut habe. Das kommt die nächsten Tagen, wenn ich wieder Zeit habe)

Alles in allem ist der fertige Rechner erstaunlich kompakt für seinen enormen Inhalt. Das Laufgeräusch ist auch mit 10 Festplatten, dank der Gummilagerung der Befestigung, absolut Büro tauglich.

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Die Installation der Betriebssysteme Als Basis-Betriebssystem kommt ein Windows 10 Pro zum Einsatz. Preis über einen Trick: 19,90€. Hierzu einen (legalen!) Schlüssel für Windows 7 Professional kaufen. Das Win7 installieren und das momentan von Microsoft kostenlos angebotene Update auf Windows 10 machen.

Mit dem Windows 10 bekommt man gratis den Hypervisor, der es ermöglicht virtuelle Maschinen auf dem physikalischen Rechner zu installieren. Für sämtliche Arbeiten mit meinen Quelltexten (subversion) oder der Übertragung der Kundendaten zum Server (rsync) oder das Bereitstellen von Softwareupdates (ftp) habe ich mir OpenMediaVault auserkoren.

Der Vorteil liegt einfach darin, dass es ein leicht zu administrierendes Linux ist (ok – das Linux dahinter ist Debian und genauso leicht oder schwer zu administrieren, wie andere Systeme, aber der OMV Aufsatz ist schon eine Wucht!).Läuft erst mal Windows 10 und das virtuelle OMV, können die Datenplatten kommen.

[title]Problem 1 – RAID6[/title] Mein erster Gedanke war: Ich fasse die Datenplatten im Windows zu einem RAID zusammen, dann kann OMV darauf machen, was es will. Idee gut – Microsoft legt aber leider wenig Wert auf RAID. Man kann zwar Platten zu einem RAID5 zusammenfassen, aber kein Windows Betriebssystem kennt RAID6. Ich will aber RAID6. Denn bei RAID6 können bis zu 2 Datenplatten ausfallen – die Daten sind immer noch intakt.

Eigentlich würde RAID5 reichen, denn sobald eine Platte ausfällt, muss diese eben ersetzt werden. Aber der Teufel ist ein Eichkätzchen – und währen die eine Platte ersetzt wird und das RAID sich reorganisiert, geht mit Sicherheit die nächste Platte kaputt. Kennen hier alle Herrn Murphy? Linux kann RAID6, aber wie komm ich jetzt mit Windows als Basis zu meinem RAID6 für die Daten?

[title]Problem 2 – Datenplatten an Linux weiterreichen[/title] Hyper-V gestattet es, einen virtuellen SCSI Controller zu erstellen und diesen für eine Maschine bereit zu stellen. Gesagt, getan. Controller im Hyper-V erstellt und über Hinzufügen eigentlich die Platten einbinden. Aber es gibt keine Platten, die eingebunden werden könnten. Wo sind denn die Platten geblieben, die gerade noch in der Datenträgerverwaltung zu sehen waren?

Kurze Recherche ergab, dass Platten nur dann an virtuelle Maschinen weitergereicht werden können, wenn sie als „offline“ gekennzeichnet sind. Also in der Datenträgerverwaltung jede Platte, die Windows gerade noch mit GPT Partition vorbelegt hat, auf „offline“ stellen. Ab jetzt interessiert sich Windows nicht mehr für diese Geräte. Zurück im Hyper-V eine Platte nach der anderen in den Controller einbinden. Fertig. OMV booten. Ein Teil der Platten fehlt. Schade.

[title]Problem 3 – ALLE Datenplatten an Linux weiterreichen[/title] Der virtuelle SCSI Controller von Hyper-V ermöglicht es zwar zig Platten anzubinden, aber er scheint nur acht wirklich verwalten zu können. Die Lösung liegt in einem weiteren (virtuellen) Controller. Man kann mehrere Controller erstellen und einfach die übrigen Platten über den zweiten Controller an die virtuelle Maschine weiterreichen. OMV booten, alle Platten da. Prima.

OMV kann jetzt im Menü die physikalisch vorhandenen Platten zu einem RAID6 zusammenfassen. Ich Held habe zum Testen erst mal ein RAID5 und auch nur mit wenigen Platten gemacht. Habe aber gleich begonnen Daten zu schreiben, die ich auch produktiv verwenden kann. Also hätte ich es gerne gehabt, ohne Datenverlust zum einen das RAID zu erweitern und zum anderen von RAID5 in RAID6 umzuwandeln.

Leider geht das nicht so elegant über die Oberfläche von OMV. Das Erweitern schon, aber der RAID-Wechsel nicht. Dafür gibt es aber gute Informationsquellen [link ziel=“https://ewams.net/?date=2013/05/02&view=Converting_RAID5_to_RAID6_in_mdadm]im Netz[/link].

Allerdings darf man keine Berührungsängste mit der Shell haben. Meine Empfehlung wäre, gleich das Array so einzurichten, wie es sein soll. Aber ich bin auch ein Bastelkind und will ja was lernen ###)

Bisher lief alles „nach Plan“. Das System ist an dieser Stelle einige Tage am Laufen, ich habe meine Zusatzdienste eingerichtet, teils über die Weboberfläche von OMV, teils mit der Shell. Meine Datensicherung läuft auch, eigentlich ist alles in Butter. Wenn, ja, wenn da nicht so ein komisches Geräusch aus dem Server kommen würde.

Wie es der Zufall will (guten Tag, Herr Murphy!) haben sich von den 10 neuen Datenplatten zwei verabschiedet. WD hat diese aber problemlos getauscht und ich konnte sie beide ersetzen und das RAID hat sich wieder konfiguriert. Ein Hoch auf RAID6!

[title]Problem 4 – Warum werde ich nicht über ausfallende Platten informiert ?[/title] Eigentlich hatte ich OMV so eingestellt, dass ich bei aus dem Ruder laufenden SMART Parametern eine E-Mail bekomme. Kam aber nicht. Schon wieder schade. Sonst hätte ich es bei der ersten ausgefallenen Platte schon gemerkt und wäre gar nicht in die Problematik gelaufen, dass gleichzeitig zwei ausgefallen sind.

Hier schweigt Frau Google, aber meine Interpretation ist die, dass OMV gar nicht mitbekommt, dass die Platte defekt ist (abgeleitet aus der Tatsache, dass OMV die beiden Platten noch angezeigt hat, obwohl ich sie ausgebaut habe). Das liegt wohl an der Geschichte mit virtuellem Controller, daran die Platten und diese in der Maschine.

Windows selbst fühlt sich ebenfalls nicht zuständig, schließlich habe ich ja der Datenträgerverwaltung gesagt, sie soll sich nicht mehr um die Platten scheren (offline). Aber Western Digital bietet ein Tool an, das die SMART Parameter der Platte ausliest und leider nur für die ersten 6 Platten geht. Alle anderen werden nicht angezeigt.

Weil mir das dann alles zu aufwändig wurde, habe ich ein kleines Programm geschrieben, das genau diese Arbeit übernimmt. Es läuft unter Windows und überwacht alle Platten und informiert bei auftretenden Problemen oder neu erscheinenden Platten. Das Tool kann gerne von mir kostenlos bezogen werden.

Ich sollte an dieser Stelle erwähnen, dass der Rechner noch nicht einmal gebootet hat, seit die Datenplatten eingebunden wurden. Da sowohl der Onboard Controller, als auch die beiden Steckkarten so was Ähnliches wie Hot-Swap können, war es einfach nicht notwendig.

[title]Problem 5 – Morgens, halb zehn – wo ist mein Knopf äh RAID[/title] Irgendwann hat auch das neueste Windows mal ein Update einzuspielen und will booten. Also sicherheitshalber OMV sauber runtergefahren und die Windows Updates installiert. Rechner neu gestartet und die virtuelle Maschine mit OMV wieder angeworfen. AAAABER: wo sind meine Daten, wo ist das RAID und warum haben plötzlich 6 von 10 Platten eine Partition, die ich nie erstellt habe?

Jetzt musste ich erst mal meine Jacke ausziehen, denn mir war schlagartig ganz schön warm! Auch mehrmaliges booten hat an der Situation logischerweise nichts geändert. Das OMV Forum aber hat mehrere Einträge zu diesem Thema, der Puls ging runter, als ich las, dass das mal vorkommen kann, man aber in der Konsole per einfachem Befehl dem RAID sagen kann, es solle wieder starten.

Puh – schnell Kitty öffnen, rauf auf die OMV Kiste und den „mdadm.“ Befehl eingetippt. Gleich sind die Daten wieder da. Nur noch „Enter“ und nichts. Weder RAID noch Daten sind wieder da. Ich steige gerade auf Schnappatmung um schiele in Richtung Datensicherung. Die lief schon die ganze Zeit, oder Herr Murphy?

Nach geschlagenen 8 Stunden Recherche und vorsichtigen Tests verschiedener Tipps, die alle nichts gebracht haben, musste ich die drastischste Maßnahme ergreifen, die so eine RAID Konfiguration erleben kann. Ich musste zuerst dafür sorgen, dass die plötzlich erschienenen Partitionen verschwinden und ich musste dafür sorgen, dass die Superblocks der Datenplatten irgendwie wieder geschrieben werden ohne die Daten selbst zu zerstören.

Für die Partitionen habe ich die virtuelle Maschine mit virtuell eingelegter GParted-DVD gestartet und habe einfach die Partitionsinfos gelöscht. Um die Superblöcke auf die Platten zurück zu bekommen musste ich das RAID6 Array neu erstellen, wobei ich dem Array mitteilen musste, dass es annehmen soll, seine Daten seien noch intakt (warum auch nicht, ich habe ja nichts geändert).

Das geht mit dem Befehl
[code]mdadm –create –assume-clean –level=6 –raid-devices=10 /dev/md0 /dev/sdb /dev/sdc /dev/sdd /dev/sde /dev/sdf /dev/sdg /dev/sdh /dev/sdi /dev/sdj /dev/sdk[/code]

Jetzt noch zwei Schrecksekunden warten, bis mdadm fertig ist mit Schreiben und dann kontrollieren, ob alles geklappt hat. Jawoll! Geschafft. Die Daten sind alle wieder da, der Betrieb kann weitergehen.

Wer hat aber die Partitionsinfos geschrieben? Irgendjemand oder irgendwas muss da doch schuld sein. Mein erster Verdacht: Windows. Also Microsoft. Ich konnte aber im Netz nichts finden zum Thema Partitionstabellen von Festplatten wird beim Einspielen von Windows 10 Updates überschrieben, obwohl die Platten in der Datenträgerverwaltung offline sind.

Ok – ist auch ein ganz schön langer Suchbegriff, aber auch Teile haben kein Ergebnis gebracht. Aber waren überhaupt die Updates schuld? OMV nochmal gestoppt, Windows-Rechner neu gestartet ohne dass Updates installiert wurden, OMV wieder an, RAID wieder weg. Ganzer Zirkus von vorne. Anscheinend also nicht die Updates, sondern Microsoft, trotz „offline“. Wie lösen?

Also habe ich mal die Hotline von Microsoft angerufen. Das wünsche ich keinem. Erste Anlaufstelle USA, dort Nummer für Deutschland bekommen, die war alt, aber als Ansage kam die neue, dort hieß es, ich werde weiterverbunden, dann musste ein Kollege geholt werden, dann musste Rücksprache mit dem 3rd Level Support gehalten werden, dann. hat es geheißen, ich habe halt Pech gehabt. Microsoft wird den Fall nicht weiterverfolgen. Ungut.

Neue Idee, ich verzichte auf Windows und ArgusTV (sehr ungerne) und starte direkt OMV auf dem Rechner. Also habe ich das momentan funktionierende OMV mit Clonezilla geklont und auf eine andere SSD kopiert. Diese dann statt der Windows Platte eingebaut und gestartet. Jetzt konnte ja nichts mehr passieren, denn Windows wurde nur noch runtergefahren und dabei werden ja wohl keine Partitionstabellen geschrieben.

Beim Einschalten des Rechners hatte ich erst Startschwierigkeiten, weil das BIOS des Mainboards sich die Einbaureihenfolge der Platten merkt und diese dann als Bootreihenfolge anbietet. Die neue SSD war also ganz hinten in der Reihe (und da das Board „nur“ 10 Einträge verwalten kann, war die neue SSD nicht mal zu sehen). Ich musste also erst noch dafür Sorge tragen, dass die SSD als erste zum Starten verwendet wird.

Nur leider war nach dem Start wieder alles im Argen. Diesmal war doch aber gar kein Windows beteiligt. Genauso gut konnte ich also wieder meine Urkonfiguration verwenden mit Windows und Hyper-V. Kaputt ist kaputt. Aber wo liegt die Lösung? Mein einziger verzweifelter Versuch war es, dem Board auszutreiben auf den WD Platten zu versuchen zu booten. Denn Booten auf einer nicht dafür vorgesehenen Platte, wer weiß schon, was da passiert?

Also alle Einträge zum Thema booten im BIOS abgeschaltet und Ich konnte den Rechner neu starten, ohne dass die Partitionen zerhauen wurden. Das RAID war aber trotzdem wieder weg. Diesmal saß das Problem aber vor dem Computer, denn OMV hat ein eigenes Config-Tool um manuelle Änderungen, z.B. am RAID auch persistent zu übernehmen.

Mit [code]omv-mkconf mdadm[/code] kann dieses Problem auch noch gelöst werden und seitdem habe ich sicherheitshalber nicht mehr neu gestartet. Ok, war Spaß, ich habe es noch ein paar Mal versucht, aber es hat immer geklappt.

Sollte es tatsächlich einen User geben, der bis hier gelesen hat, dann danke ich ihm für seine Geduld und sein Interesse an dieser Thematik. Aber hier sind so viele Stolperfallen, die undokumentiert waren, dass ich mir vorstellen kann, vielleicht dem Einen oder Anderen viel Ärger zu ersparen.

[i]Hinweis: wir danken Achim für seinen lesenswerten und sehr interessanten Erfahrungsbericht![/i]

30 Replies to “NAS im Eigenbau – oder warum zum Teufel ist dauernd das RAID weg ?”

  • Sascha says:

    Kann ich bei Windows 10 ein Raid 5 erweitern?

  • Michelle_Br says:

    … ich sage nur „Oh ha!“ …….
    🙁

  • Leghorn says:

    Klasse Bericht und eine tolle Schreibe.
    Mit meinen produktiven Daten werde ich dann wohl erstmal auf einer Syno bleiben;-)

  • M@tze says:

    Hallo Achim, das war zwar ein sehr interessant geschriebener Artikel, aber ein gewisser Mut zum Risiko ist Dir nicht abzusprechen… 😉

    Ich arbeite selber als Admin in der Softwareentwicklung eines großen Unternehmens und verwalte hier mehrere Netapp, vSAN und VMware Cluster, bin also mit der Materie etwas vertraut.

    Wie kommt man denn auf die Idee, sein NAS für den professionellen Einsatz (Firmendaten) in so einer abenteuerlichen Konfiguration (OMV als VM auf Windows 10) zu betreiben und auf dem selben Server auch noch Videomitschnitte für den privaten Gebrauch machen zu wollen? Da sind die Probleme ja schon vorprogrammiert… 😉

    Warum wird das Ganze nicht wesentlich einfacher und damit weniger fehleranfällig gehalten? Ich würde das System lieber so aufsetzen, dass das NAS (OMV) dediziert auf einem eigenen Rechner läuft und einem zweiten Rechner (Win10) mit der Videokarte einen eigenen CIFS Share zur Verfügung stellt – fertig aus. Gut, wäre 1 Rechner mehr als jetzt – aber man muss sich keine Gedanken um (auch mal fehlerhafte) Windowsupdates machen, kann jederzeit rebooten oder auch mal das ganze System neu aufsetzen, ohne dass das NAS davon irgendwie tangiert wird. Schon die ganzen Probleme, die Du geschildert hast (Platten in Win offline schalten, mehrere virtuelle Controller, keine SMART Daten in OMV verfügbar, …), sagen mir doch schon lautstark „HALLO, BITTE KEIN PRODUKTIVER EINSATZ!“… *lach*

  • H3Al says:

    Wirklich sehr schön geschriebener Artikel! Gefällt mir sehr.

    Ich würde gerne noch etwas mehr über das System wissen da ich vorhatte eine Ähnliche Konfiguration mit einem G 4400 zu Nutzen.
    Wie sieht es mit der Performance aus? (Systemauslastung und Datenübertragungsraten)

    Und noch eine genrelle Frage: Warum hast du nicht gleich einen richtigen Hypervisor wie der ESXi von VMWare oder Hyper-V Server (beide soweit ich weiss in gewissem Maße kostenlos) benutzt und darauf 2 Virtuelle Maschienen (Win und OMV) seperat erstellt. Ich denke das hätte dir einige Konflitke mit Offline-Datenträgern und Windows-Updates erspart.
    Speziell in diesem Fall würde mich auch die jewilige Leistung sehr interessieren.

  • Timothee says:

    Super Bericht. Ich habe ein ähnliches Problem. Nach einem Neustart ist eins meiner beiden Raidverbunde verschwunden. Ich kann das verschwundene Raid dann mit demselben Befehl wie du wieder erstellen. Danach kann ich auf alle meine Daten wieder zugreifen. Könntet ihr mir erklären, was der Befehl „omv-mkconf mdadm“ genau macht? Sichert OMV dabei lediglich die geänderten Raidinformationen?

    Beste Grüße
    Timothee

  • Andreas says:

    Danke!, für den Beitrag!

    Genau das ist mir passiert und ich habe – natürlich – kein Backup und nach 2 Wochen meine Daten aufgegeben … Aber das probiere ich morgen aus!!

    Ich hoffe es funktioniert bei mir auch. Bzgl partitionsinfo löschen – was genau hast du gemacht?

  • Luis says:

    Vielen Dank für den Beitrag.
    Als Serienjunkie und insoweit gleich Gesinnter greife ich mal den Gedanken von Matze auf und schlage dir aus eigener Erfahrung folgendes vor:

    1. Aufnahmemaschine = Vu+ Solo4k (mit zwei Satleitungen acht parallele Aufnahmen) und damit den Serienrecorder benutzen -> genial!!
    2. Datengrab mit omv

  • Klaus says:

    man kann Matze nur Recht geben….

    Ich finde auch dass man sich Kurtz fassen kann.
    Aber wenn ich 8 NAS habe und die man nicht über Wake on Lan oder ein Server der sich langweilt auch nicht pair Wake on Lan steuert weis ich gar nicht was der Blödsinn hier soll? (den brauch man sich auch nicht bei Geschenke von Eon wundern)
    Für mich sieht das Projekt aus, ich hab 3000€ und weiß nicht mit was ich damit machen soll (hätte er auch wahrscheinlich 3 Jahre seine Stromrechnung für zahlen können)

    Aber wenn man so viel Geld in der Hand nimmt, warum zum Teufel kein vernünftiges Hardware Raid sondern lieber Software?

    Sorry einfach am Falschen Ende gespart.

  • Sven says:

    Ich habe beim Lesen an einigen Stellen gedacht, dass *jetzt* jeweils der richtige Zeitpunkt wäre, das Projekt als Experiment zu den Akten zu legen und auf einen „richtigen“ Server mit „richtigem“ RAID (=Hardwarecontroller) zu wechseln. Andererseits bewundere ich den Durchhaltewillen und die Entschlossenheit von Achim, trotz aller Widrigkeiten eine Lösung zu finden. Respekt!
    In Bezug auf „best practice“ ist bei einer so hohen Zahl von Platten ein Hardware-RAID-Controller die beste Lösung. Noch dazu, wenn inhaltlich auch produktive Daten drauf liegen, mit denen der Autor sein Geld verdient. Diese Lösung ist also eine Experiment-Lösung.

    PS: RAID ist keine Sicherung. Wohin wird jetzt gesichert?

  • Klaus says:

    Hab mal noch eine Frage zu der sache, welche Segate 8TB wurde den benutzt?
    Da die neuen Seagate Enterprise NAS SATA 8TB (ST8000VN0002) so schnell fallen und hoffendlich bald unter 300€ zu bekommen ist.
    cool würde ich hier auch mal ein Test von den dingern finden.

  • Obelix says:

    Hi

    So – ein paar Tage sind ins Land gezogen und es haben tatsächlich ein paar den Artikel gelesen. Das freut mich.
    Ich beantworte mal, soweit es mir möglich ist, die Fragen/Kommentare:

    @Sascha: Ich kann nicht sage, ob die Datenträgerverwaltung erlaubt ein bestehendes RAID5 zu erweitern, da ich die RAID Einrichtung im Windows nicht weiter verfolgt habe.

    @Leghorn: Was ich mit Synology (speziell mit der HighAvailability) erlebt habe, willst du gar nicht wissen. Nachdem ich trotz Spiegelung des Systems alle Daten verloren habe (aber die Sicherung war da!) und mit den Entwicklern von Synology mehrere Wochen Emails ausgetauscht habe (>50 Stück) wurde mir gesagt, dass da ein Fehler im System sei (haben sie per Remote Session auf meinen Kisten herausgefunden) und sie würden da nochmal drüber gehen. Daher habe ich mich ja entschlossen es selbst zu machen.

    @M@tze: Ja, Mut zum Risiko ist zum Teil schon da 😉 Ich wollte ja genau nicht mehrere Rechner haben. Der Windows Teil dieses Servers wird ja nichts machen, außer aufnehmen vom Tuner. Das macht der bisherige Server ja auch, schon seit 3 Jahren. Das beeinflusst die virtuellen Rechner nicht. Das einzig neue ist das Windows 10 statt dem Server 2012. Das sehe ich auch noch als Unwägbarkeit. Da jetzt aber alles stabil läuft, könnte man sogar W10 durch ein Serverbetriebssystem ersetzen. Windows ist halt für mich wegen ArgusTV nur schwer zu ersetzen.

    @H3AI: Beim Umkopieren von Daten sehe ich keine Performance Einbußen. Der Rechner selbst ist auch keinesfalls am Limit. Im Prinzip hat das Windows ja außer dem HyperV nichts zu rechnen und das Gastsystem OMV ist genügsam. Zusätzlich habe ich noch einen Windows 7 Rechner mit drauf laufen. Alles ohne Probleme. ESXi oder ähnliche Virtualisierungen sind nicht verwendbar, weil es dazu ganz spezielle Hardware braucht, damit das mit dem Virtualisieren der Tunerkarten für die Aufnahmen klappt. Ich habe mehrere Varianten getestet und immer massig Bildfehler in den Aufnahmen gehabt.

    @Timothee: Bitte verwende erst mal die „einfachen“ Möglichkeiten der RAID Wiederherstellung, die im OMV Forum genannt werden. Der Befehl, den ich im Bericht habe, ist quasi die letzte Keule, die man auspacken sollte. Sobald da die Device-Reihenfolge nicht stimmt, ist _alles_ weg, bzw. wird richtig viel Arbeit wieder zurück zu holen.

    @Andreas: Ich habe das OMV per GpartedDVD gestartet, habe die Platten einzeln ausgewählt die die vermeintliche Windows Partition, die angezeigt wurde (mit 128MB) einfach gelöscht. Dann die Änderungen geschrieben und OMV wieder normal gebootet. Dann kam der Rest mit mdadm…

    @Luis: danke für den Tipp! Ich werde mir das mal ansehen.. Wer weiß was ich probiere…

    @Klaus: Ich glaube, du musst mir mal deine Einkaufquelle für Hardware RAID Controller nennen. Denn als ich mich danach umgesehen habe, hätte ich allein für die Controller für den Plattenumfang ein vielfaches des ganzen Servers (Stand jetzt) hinblättern müssen. Sicher ist Hardware RAID was feines, aber die Kosten und die Leistungsaufnahme sind nicht zu verachten. Und wo bleibt der Reiz 😉
    Als ich die Seagate Platten hatte, gab es noch keine Enterprise NAS Version. Das waren die, mit hinten der 1, nicht 2 in der Artikelnummer. Und die waren echt unbrauchbar. Dazu gibts auch inzwischen genug Erfahrungsberichte im Netz…

    @Sven: Hardware RAID Kosten: siehe Klaus. Die Daten, die wichtig sind, also Sourcen, Kundenbackups, Dokumente etc. werden im 3 Stunden Rhythmus auf ein zusätzliches RAID5 gesichert. Und zusätzlich (das lief bis zur Serverumstellung) kommt wieder die „Externe Sicherung“ zu einer Firma, mit der ich eng zusammenarbeite. Sodass sogar die produktiven Daten vom Standort zusätzlich nochmal unabhängig sind.

  • gregor167 says:

    Interessanter Artikel. Ich verstehe allerdings nicht, warum du das Pferd nicht einfach andersherum aufgezäumt hast: OMV installieren, NAS und RAID einrichten und dann Windows mittels virtualbox Addon als virtuelle Maschine installieren. Gibt es Probleme die Tunerkarte durchzureichen?
    Damit würdest du fast allen Problemen aus dem Weg gehen. Festplatten durch die Virtualisierung durchreichen, in der VM ein Raid erstellen und dann wieder vom Host darauf zugreifen wäre mir viel zu kitzlig und vor allem ein unnötiges Risiko.

  • Obelix says:

    @gregor167: Genau so ist es. Das Durchreichen von Tunerkarten in eine virtuelle Maschine setzt ganz bestimmte Hard- und Software voraus. Ich habe es auf meinem großen Server getestet. Der Prozessor muss DirectPath unterstützen (so hieß das, wenn ich mich richtig entsinne bei vmware). Ich habe es weder mit Windows noch mit vmware so hinbekommen, dass es saubere Aufnahmen gab. Das Beste, was ging, waren Artefakte alle paar Sekunden.
    Das Windows selbst greift nicht auf das NAS zu. Nur auf die interne Platte.
    Die optimale Lösung wäre, wenn es ArgusTV (ist mit .NET programmiert) unter Linux gäbe…

  • Matthias says:

    Moin,

    Guter Artikel aber der Admin in mir schlägt die Hände ueberm Kopp zusammen 😉

    Die Sache mit dem Raid Controller ist nicht so teuer wie man denkt. z.B. nen IBM M1015 bzw. LSI9240 bekommt man schon recht günstig. Den dann evtl. umflashen das der JBOD macht.
    Als OS dann FreeNAS (oder OMV 3 mit ZFS) und über die Platten nen Raid Z2 bauen.
    Bleibt noch das Problem mit Argus, aber was spricht gegen VDR? VDR kann ebenso Standalone laufen und deine Serien aufnehmen, mit etwas an Plugin-Gebimsel auch mit Covern usw. versehen. Die dann per SMB frei zugeben ist dann ja nur noch ne Fingerübung 🙂

  • Swen says:

    Hallo Obelix,

    sehr schöner Bericht.
    meine Frage ist reicht der durchsatz der 2 Controller über jeweils eine Lane.
    oder bricht da die Leistung zusammen. Denn ich benutze das Nas um auf meine Gebauten raspis drauf zugreifen zu können und Filme oder Serien zu schauen. Wären dan max 2 raspi die darauf zufgreifen und HD/Blueray schauen.
    Denn ich bin die ganze Zeit am überlegen mir ein neues NAS zu bauen. Da mein altes NAS langsam zu klein wird und soweit ich weis keine Festplatten größer 4 TB soweit ich weis unterstützt bzw. aus den 5 Festplatten kein Raid 6 machen kann wie ich schon gelesen habe. Da die Max TB grenze erreicht wird die mein Nas unterstützt und der Hersteller keine Update mehr zur Verfügung stellt.

  • Joel says:

    Sehr schöner Bericht mit interessanten Ideen zur Realisierung eines NAS-Servers!

    Ich persönlich hätte bzw. habe es mir allerdings etwas einfacher gemacht: dedizierter RAID-Controller mit 16 SATA Ports – der kann auch RAID6 (3ware 9650SE-16ML, gebraucht schon für deutlich unter 200 Euro zu bekommen) und bei Bedarf kann man im laufenden Betrieb die Kapazität erweitern oder das RAID-Level ändern (dauert bei 15 Platten zu 4TB aber insgesamt mal locker 14 Tage…)
    Der Controller passt prima auf ein sparsames Supermicro Atom Board (z.B. X7SPA HF D525) mit 2x Intel Gigabit LAN Ports nebst BMC / IPMI zur Fernadministrierung (mit der passenden (veralteten)JAVA Version auch KVM over IP möglich – allerdings mit lausiger Auflösung und über Sicherheitslücken denkt man besser nicht nach..)
    Dafür noch mal 6 SATA Ports extra direkt auf dem Mainboard.

    Das ganze kommt in das meiner Meinung nach beste Gehäuse für solche Vorhaben: den Chenbro SR107 Tower! Kann auch als 4HE Rackgehäuse umgebaut werden. 2 SATA Backplanes mit Hotswap Bays für je 4 Platten waren bei meinem Exemplar schon standardmässig verbaut, für eine weitere 4-er Backplane habe ich die 3 5.25″ Slots geopfert und meine beiden 2.5″ System-SSDs kamen mit einem Wechselrahmen in den ansonsten überflüssigen 3.5″ Schacht mit Blende.
    Mit der 13. Platte musste dann bei mir noch ein externes SATA-Gehäuse her…
    Mit den Backplanes und den Multilane SFF8087 auf 4x SATA Kabeln am 3ware Controller sieht das ganze auch extrem aufgeräumt aus und wenn mal eine Platte ausfällt, ist der Austausch in unter 4 Minuten erledigt.

    Stromversorgung: ein 380-400W Netzteil ist für so ein Plattengrab das richtige Kaliber – im Betrieb braucht das System mit bislang 15 WD RED Platten zwar deutlich weniger (ca. 140W), aber beim Hochdrehen kratzt das System schon mal kurzzeitig an der 300W Marke – und man will ja noch was Reserve haben! Die Backplanes erlauben mit entsprechendem Netzteil sogar Redundanz.

    Alles in allem ein superzuverlässiges und pflegeleichtes Ensemble – kann ich nur empfehlen! 😉

  • Obelix says:

    @Swen: Wenn ich deine Frage richtig verstehe, bist du dir nicht sicher, ob die Bandbreite des Netzwerkes ausreicht um mit 2 RPi gleichzeitig Aufnahmen zu streamen. Ich kann dich beruhigen, es reicht.
    Ein Film in HD hat ca. 10GB und dauert ~100min, also grob gerechnet 100mb pro Minute. Das macht 1,6mb pro Sekunde. Wenn wir mal wegen des TCP Verwaltungsaufwandes (und um es uns rechnerisch leichter zu machen) von 10bit (statt 8) ausgehen, dann sind das 16mbit/sek.
    Du kannst also 6 Filme in HD in einem 100mbit Netzwerk streamen. Ok, sagen wir mal 5, denn es gab in der Rechnung einige Vereinfachungen.
    Mit 2 bist du also absolut im grünen Bereich.

  • Joel says:

    @Obelix: die HD-Transferraten-Rechnung geht in der Praxis so leider nur scheinbar auf – denn sie legt *Durchschnittswerte* zugrunde!
    Leider schwankt der tatsächliche Bandbreitenbedarf stark. So macht es einen erheblichen Unterschied, ob man eine Szene mit einem fast schwarzen Bildschirm oder eine Explosion mit Feuerball hat. Bei letzterer werden schon mal bis zu 60 Mbit/s erreicht. Bei einem 100-Base TX Interface und mehreren gestreamten Filmen hat man dann unschöne Ruckler oder Aussetzer…

  • Torsten says:

    Ich habe auch mich über einige Ansätze dieser Lösung gewundert und halte sie auch für nicht empfehlenswert.

    Magenschmerzen bereiten mir vor allem:
    – falscher Virtualisierungsansatz
    – ungünstige Hardwarekonstellation, TLER hilft nicht im Soft Raid und ist damit für Hardware Raid nur interessant und wichtig
    – mangelnde SMART Unterstützung
    – durch workarounds fehleranfällig

    Als Gedenkenansatz was man besser hätte machen können:
    – Virtualisierungsserver nehmen, der VT-D und PCIe Passtrough unterstützt, schon über Proxmox nachgedacht?
    – oder wenn kein PCIe Passtrough wegen der Kosten sein soll sich mit SAT-IP Technik und passender CAM Modul Lösung beschäftigen
    – Oder einen eigenständigen TV Server auf VDR Basis (der auch als SAT-IP Server fungieren kann)
    – echter Hardware Raid Controller oder genug Speicher (ECC!) und ZFS einsetzten
    – Viel Geld für bescheidenen Datendurchsatz NAS, wenn ich schon so viel Geld für die Festplatten ausgebe, dann bitte auch die Datenrate im Lan nutzbar machen (geht recht preiswert über NIC Bonding und passendem Switch)

    Ich kann daher von der Lösung wirklich nur abraten.

  • Stefan says:

    @Torsten: TLER hat auch für einen Software-Raid (z.B. Linux mdadm) Vorteile. Zwar schmeißt der mdadm eine Festplatte nicht so schnell aus dem Verbund (Timeout) wie ein HW-Raid, allerdings bekommt dieser so nach maximal 8 Sekunden mit, dass es ein Problem auf der Festplatte gibt, was die Recovery deutlich beschleunigt.

  • Alex says:

    Erstmal netter Artikel !!
    Hab ich gerne durchgelesen…

    Aber wenn ich lese, wichtige Firmendaten! und dann Software-RAID mit HyperV und OMV 🙁 da graust es mich schon 😀

    Anderes Thema, Strom sparen … Warum hast du keine T Version von Intel genommen?
    8GB RAM können auch schnell aufgebraucht sein.

    Am Anfang erwähnst du einen 19″ Schrank, warum kein passendes Gehäuse?

    Vielleicht wäre VMWare ESXi besser…

    Gibt viele Ansätze, die einwenig verwundern…

  • Obelix says:

    @Alex: Ich will von der 19″ Kiste im Keller weg. Der Server da drin wird (mit samt dem Schrank) verkauft.
    ESXi geht trotz PCI pass through nicht für TV Karten. Es hakt einfach immer. Ich habe mal von jemandem gelesen, der das angeblich hin bekommen hat. Ich bezweifle (nach ausführlichen eigenen Tests) aber, dass das im produktiven Einsatz läuft. Als Testumgebung habe ich es auch hin bekommen, aber sobald Aufnahmen länger als 10 Minuten waren, hat es einige Sekunden geflackert und der Ton war weg.

    Nochmal zu den Firmendaten: Die liegen auf insgesamt 3 Datenplatten (also der Server und noch 2). So richtig viel passieren sollte da also nicht, selbst wenn es das System mal komplett aufstellt.

    Inzwischen hat das System die beiden Tunerkarten eingebaut und läuft (inkl. Windows Updates) sehr stabil (was jetzt für Herrn Murphy das Stichwort ist. Morgen werde ich an den Rechner kommen und feststellen, dass der Server heute Nacht die Grätsche gemacht hat 😀 )
    Nein – im Ernst – seit ich das mit den Eintragungen im BIOS gefunden hatte, war alles ok.

  • Stefan says:

    Hallo zusammen,

    danke für den interessanten Artikel!
    was positiv und auch negativ war, wurde ja schon ausreichend diskutiert 🙂
    Eine Frage kam mir jetzt aber doch spontan noch:

    Wie wurde das Problem eines sauberen Shutdowns von OMV gelöst, wenn Windows mal wieder nach Update Installation plötzlich neu startet?
    Ist ja nicht so toll, wenn OMV während einer Datenübertragung spontan „abstürtzt“ nur weil Windows neustartet will/muss!

    (mir fällt da eigentlich nur ein die automatischen Updates zu deaktivieren, aber das ist ja auch unschön, wenn man dann alles Manuell machen muss)

    Danke und Gruß

  • GroovieMan says:

    Ich musste zweimal hinschauen und frage mich im Nachhinein noch,
    ob die mit dem 2 Betriebssystem Overkill nicht am Bedarf vorbei geplant
    hast.

    Ein NAS ist doch eine rechte profane Angelegenheit, die Daten speichern
    soll und möglichst störgungsfrei aufgebaut sein sollte. Diese Datenschleuder
    sollte meiner Meinung nach auch auf möglichst wenigen Systembestandteilen
    bestehen, eben der Robustheit wegen.

    Was soll also diese komplizierte Konstruktion von einem Windows10
    als Host und einem Linux als VM-Client, der obendrein die Hauptlast
    abwickeln soll ??
    Da wackelt doch der Hund am Schwanz, weg mit dem Windows-10 und
    installiere auf dem Rechner nur ein OMV. Das dient der Stabilität, weil
    eben auf dem System nur eine Fehlerquelle installiert ist und die von Dir
    beschriebenen Schnittstellenprobleme so einfach auch wegfallen.

    Eine NAS ist eben nur ein NAS und keine Eier-legende-Woll-Milch-Sau.

  • Swen says:

    @obelix

    danke mal für die Antwort. Habe jetzt mal bestellt und auch schon paar Sachen bekommen. Jetzt nur noch auf die Datenplatten sparen. Will mir 6 WD Red einbauen im Raid6 verbund.

    Wenn es jemanden Interressiert kann ich gerne mal meine Zusammenstellung posten. Aber ein paar Änderungen zum Basic NAS hier vorgenommen. 🙂 Läuft momentan zum Test und Voristallation mit 2 Veloci im Raid0

    Gruß Swen

  • Obelix says:

    Zwar hab ichs schon geschrieben, wiederhole es aber gerne nochmal: Ich will nicht mehrere Systeme laufen haben, sondern nur eines, das alle Aufgaben erfüllt, die im Hintergrund laufen sollen.
    Momentan teste ich statt OMV ein Ubuntu zu verwenden, einfach der Aktualität wegen. Das Debian ist halt schon etwas angestaubt, das da im Hintergrund läuft. Jedoch prinzipiell ist das Alter ja egal, Hauptsache es macht alle Dienste zuverlässig.
    Das bringt mich zu Überlegung 2, die ich die ganze Zeit mit mir herumtrage: Ich verwende NUR das OMV und setze den Videorekorder da drin auf.
    Wie ich mich am Ende entscheiden werde, kann ich noch nicht absehen. Aber da ich ein Spielkind bin, das immer was zum Basteln braucht, wird bestimmt bald ein Umbau kommen 😉

  • Norikus says:

    Dieser Artikel hat mir über einige Schwierigkeiten hinweggeholfen und Danke dafür, doch nach noch soviel Versuchen war das Raid immer noch stets weg. Dann fielen mir Hinweise bei meinen Internet-Recherchen auf, die sich auf die verschiedensten Versionen von ASROCK Mainboards bezogen. Es ist wohl eine Besonderheit dieser Boards, die Superblocks aller eingebauten Festplatten zu überschreiben, auch wenn es keinerlei Booteinträge im BIOS gibt. Einer der dort beschriebenen Lösungen bin ich gefolgt und mein Problem war gelöst:

    Ich habe das Raid5 von Hand angelegt: a) Mit „parted“ [ja, gute alte Konsolenarbeit] vorbereitet „mklabel gpt“ und „mkpart primary 8MiB 99%“ für alle Raid-Platten durchgeführt [die Verkleinerung der Partition hat wohl nichts mit dem Problem zu tun, kann aber bei späterem Plattentausch ggfs nützlich sein] und b) Mit „mdadm –create –verbose /dev/md0 –level=5 –raid-devices=5 /dev/sdb1 /dev/sdc1 /dev/sdd1 /dev/sde1 /dev/sdf1“ das RAID manuell angelegt, also nicht auf die Platten, sondern auf die Partitions und c) Mit „mdadm –detail –scan >> /etc/mdadm/mdadm.conf den erforderlichen Eintrag in der mdadm.conf erzeugt [Achtung, evtl vorhandene frühere Einträge entfernen].

    Das RAID5 habe ich deshalb von Hand angelegt, weil mir openmediavault trotz Anlage von Partitions nur die ganzen Platten angeboten hat.

    Vielleicht hilft ja dieser Hinweis anderen Nutzern.

  • Stefan says:

    @Norikus: Danke für deinen Lösungsansatz!

  • Christian says:

    Windows 10 als Basisbetriebssystem ist das eigentliche Problem… Für Windows 10 wird es noch viele Updates mit dazugehörigen Problemen geben.

    Umgekehrt macht es Sinn, Windows unter Linux in einer VM

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