Es gibt aktuell keinen USB 3.0 Stick der die maximale Geschwindigkeit der Schnittstelle erreicht. Brutto sind mit USB 3.0 ganze 5 Gb/s möglich, was abzüglich Protokoll-Overhead in etwa 400 MB/s entspricht.

Der schnellste fertig montierte USB 3.0 Stick ist momentan der SanDisk PRO Extreme mit 128 GB Speicher für 75 Euro. Mit 200 MB/s erreicht dieser aber nur die Hälfte der maximal möglichen Übertragungsrate. Außerdem ist er mit 0,58 Euro pro Gigabyte auch nicht gerade günstig.

Alternative ? Wir bauen uns unseren eigenen USB 3.0 Stick. In der 256 GB Variante kostet dieser 115 Euro (0,45 Euro / GB), es sind aber auch 512 GB für 215 Euro (0,42 Euro / GB) möglich.

Dazu setzen wir auf ein USB-Stick Gehäuse welches eine M.2 SSD aufnehmen kann. Wir haben uns für den USB 3.0 M.2 Stick für {USB 3.0 M.2 Stick} entschieden. Als M.2 SSD benutzen wir die 256GB Transcend MTS400. Wer mehr Speicher möchte, greift zur 512GB Transcend MTS600. Es werden nur M.2 SSDs mit B-Key unterstützt (SATA).

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Der Einbau der SSD in das Gehäuse ist denkbar einfach und dauert ca. 1-2 Minuten. Der von uns gewählte USB 3.0 M.2 Stick kann M.2 SSDs im Format 22×30, 22×42 und 22×60 aufnehmen. Ein passender Schraubendreher sowie ein Micro-USB OTG Adapter liegen dem Gehäuse bei.

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Der USB 3.0 M.2 Stick ist etwas größer als ein normaler USB-Stick aber immer noch deutlich Platzsparender als eine in der Leistung vergleichbare 2,5 Zoll SSD im externen Gehäuse. Bei dünnen Ultrabooks kann unter Umständen eine USB-Verlängerung notwendig sein, dass müsst ihr individuell entscheiden.


Hier unsere mittlerweile schon recht anschauliche Sammlung an USB-Sticks als Größenvergleich.

Benchmarks


Von der Leistung gibt es keinen USB 3.0 Stick der unseren Eigenbau nur annähernd das Wasser reichen kann. Die von uns getestete Variante mit einer 256GB Transcend MTS400 kommt Lesend auf 370 MB/s, Schreibend sind maximal 355 MB/s drin. Mit einer 512GB Transcend MTS600 sollten jeweils 400 MB/s realistisch sein. [gallery_2″>

In Windows 10 haben wir auch noch einen Praxistest durchgeführt. Dabei haben wir einmal 1GB große Dateien kopiert um die maximal mögliche Geschwindigkeit zu ermitteln. Aber auch bei 25.000 Dateien (55 GB) macht der selbst gebaute Stick eine sehr gute Figur. Man merkt hier einfach, dass eine vollwertige SSD verbaut ist.

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Achtung: Wer noch Windows 7 als Betriebssystem einsetzt, wird unter Umständen nicht auf so hohe Datenraten kommen. Das liegt an der mangelhaften UASP-Unterstützung in Windows 7. Diese lässt sich aber per Treiber nachrüsten: USB 3.0 Geschwindigkeit mit UASP um 10-30% erhöhen.

Wärmeentwicklung


Besonders schnelle M.2 SSDs neigen dazu im Betrieb recht warm zu werden. Von der 256GB Transcend MTS400 wurden wir positiv überrascht: der USB-Stick wird maximal 41°C warm, was absolut im grünen Bereich liegt.

Erkennung als lokaler Datenträger


Ein weiterer Vorteil ist, dass Windows 10 diese Lösung als lokalen Datenträger erkennt und nicht als „Tragbares Gerät“. Es lassen sich sowohl Schattenkopien auf dem Laufwerk aktivieren als auch das Windows-Bereinigungstool verwenden.

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Einkaufsliste


Hier haben wir noch einmal alle in dieser Anleitung benötigten Komponenten aufgelistet.
USB 3.0 M.2 Stick {USB 3.0 M.2 Stick}
256GB Transcend MTS400 {256GB Transcend MTS400}
512GB Transcend MTS600 (alternativ) {512GB Transcend MTS600}

Fazit


Wer mit den etwas größeren Abmessungen des USB 3.0 M.2 Stick leben kann, der bekommt eine sehr schnelle Lösung für vergleichsweise wenig Geld. Natürlich sind bei konventionellen 2,5 Zoll SATA SSDs doppelt so hohe Kapazitäten für den gleichen Preis erhältlich, diese sind dann aber deutlich größer als der hier vorgestellte USB-Stick.

Die M.2 Festplatten MTS400 und MTS600 von Transcend sind übrigens auch mit Kapazitäten von 32, 64 und 128 GB erhältlich. Da man aber immer auch das knapp 20 Euro teure Gehäuse benötigt, erhöhen kleine Kapazitäten den Preis pro Gigabyte erheblich. Außerdem werden die SSDs mit steigender Kapazität auch schneller.

Vorsicht ist übrigens bei der Auswahl des Adapters geboten: wir hatten noch einen zweiten USB 3.0 zu M.2 Adapter bestellt, dieser lieferte mit 100 MB/s Schreibend aber nur 25% der Leistung des hier vorgeschlagenen Adapters ! Der USB 3.0 M.2 Stick ist übrigens bootfähig und kann als Systemdatenträger für OpenMediaVault oder unRAID verwendet werden.

40 Replies to “USB 3.0 Stick mit M.2 SSD und 256-512 GB Kapazität selber bauen”

  • mike says:

    Super Idee!

    Danke für den Tip, ich suche unterhalb von kleiner ssd genau das.
    Gut, das der Körper grösser ist…WÄRMEABFUHR..
    Und bis wir USB-5 haben, wird die Industrie sicher noch lustige
    Sachen machen…. Grüße _:)

  • tasar says:

    Sehr interessanter Artikel und wird wohl demnächst mal umgesetzt.
    Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen der MT400 256GB und der MT600 256GB (ausser im Preis 😉 )

  • Stefan says:

    @tasar: Die 400er ist 42mm lang, die 600er 60mm. [link=https://de.transcend-info.com/Support/FAQ-864]Sie Transcend F.A.Q.[/link]

  • tasar says:

    Danke, das ist ja fast etwas peinlich für mich 🙂 Ich dachte , die wären auch von der Technik unterschiedlich.

  • Stefan says:

    @tasar: Kein Problem, wusste ich vor dem Test auch nicht.

  • Martin says:

    Das ist mal wieder ein richtig interessanter Test. Vielen Dank!
    Eine Sache fehlt mir aber ein wenig, die sollte für euch eigentlich auch interessant sein:
    Wie schlägt sich der Controller im I/O Bereich? Besonders der Vergleich zur herkömmlichen SATA bzw. M.2 Schnittstelle ist würde mich brennend interessieren.
    Meine Gedanken gehen in die Richtung „System on a stick“
    Grüße

  • hackintoshi says:

    Spitzenmäßige idee: endlich keine klobigen externen datenspeicher rumschleppen. Wenn es ein äquivalent für thunderbold 2 gibt wäre das der sprung in die nächste dimension.

  • Stefan says:

    @Martin: Die 256GB Transcend MTS400 schafft via USB 3.0 in den meisten Szenarien zwischen 5000-6000 IOPs, was ca. 20-50% von dem ist was die SSD via SATA schafft. Damit ist die SSD via USB 3.0 aber immer noch 20x so schnell wie eine herkömmliche Festplatte. Also ja, als Stick für ein Betriebssystem absolut brauchbar.

  • Markus says:

    Sorry, ich übertreibs mal wieder, aber gibts einen Thunderbolt 3 / USB 3.1 Adapter der eine NVME schluckt?

  • Stefan says:

    @Markus: Es gibt ein USB 3.1 Gen 2 (10 Gbps) Gehäuse welches M.2 SSDs bis zu 80mm Länge schluckt: USB-C M.2 Gehäuse. Allerdings ist es nicht direkt ein Stick sondern eher ein kleines externes Gehäuse welches Du mit einem kleinen Kabel mit dem PC / Notebook verbindest. Allerdings kann ich nicht sagen, ob der Controller NVMe unterstützt oder nur AHCI (letzteres ist wahrscheinlich).

  • Fimiti says:

    Hallo,
    funktioniert der Eigenbau Stick auch als Systemlaufwerk für OMV im NAS? Als Alternative zu einem SLC-USB Stick? Natürlich etwas teurer, hält dafür vielleicht länger.

    Gruß Fimiti

  • Stefan says:

    @Fimiti: Hehe, daran habe ich auch schon gedacht. Probiere ich die Tage aus.

  • Rudi H. says:

    Super-Idee, toller Artikel (eigentlich wie immer auf Technikaffe).

    Mich würde interessieren, wie es mit der tromaufnahme aussieht. Kann das jeder USB-Anschluss versorgen?

  • Stefan says:

    @Rudi H.: Stromaufnahme liegt bei rund 2,5 Watt, also dem Maximum für das USB 2.0 zertifiziert ist. USB 3.0 kann bis zu 4,5 Watt liefern. Also alles im grünen Bereich.

  • Manox says:

    Super Test danke, bin auch am überlegen mit so ein „Stick“ zu bauen mit einer 128/250GB M.2.
    Wollte mal nachfragen ob es in sachen Gehäuse große unterschiede gibt bzgl. Controller usw. habe mich nämlich ein wenig auf Amazon umgesehen und mir würde dieser sehr gut gefallen: Vococal Mini Tragbare Externen NGFF m2 Auf USB-3.0-SSD Solid State Drive
    Frage ist nur ob er auch so gut ist wie euer getesteter.

  • Stefan says:

    @Manox: Ja es gibt sehr große Unterschiede bei den Gehäusen / Controllern. Ich hatte auch noch ein alternatives Gehäuse bestellt, welches dann sehr viel langsamer war als das hier vorgestellte. Zur Not bestellen und ggf. zurücksenden (ist bei Amazon ja problemlos möglich).

  • Torti_78 says:

    Spricht was gegen die Crucial MX200 500GB statt der Transcend MTS600 512GB? Die Crucial ist ca. 40€ günstiger.

  • Stefan says:

    @Torti_78: Ja, denn diese ist mit 82mm zu lang. Es passen nur 42 und 60mm SSDs.

  • Torti_78 says:

    Offensichtlich scheint es von der Crucial MX200 mehrere Ausfürhungen zu geben. Aber [link=https://www.amazon.de/Crucial-Internes-Solid-State-Drive-2260DS-Doppelseitig/dp/B00RZ6GZYM/ref=as_li_ss_tl?ie=UTF8&qid=1472908290&sr=8-14&keywords=Crucial+MX200&linkCode=ll1&tag=tade-21&linkId=525f1a514f43fa1ae75ffc5986d08520]diese hier[/link] müsste doch rein passen.
    Und von den Geschwindigkeitsangaben ist sie beim Lesen ähnlich schnell wie die Transcend, beim Schreiben sogar schneller (falls die Angaben stimmen). Nur halt 40€ günstiger…

  • Stefan says:

    @Torti_78: Hmm ok, wußte nicht das es die auch in 60mm Länge gibt. Die sollte passen. Zur Geschwindigkeit kann ich natürlich keine Angaben machen. Falls Du sie kaufst wäre ich über eine Rückmeldung dankbar ! 🙂

  • Michael says:

    Hallo, im Forum habe ich schon was dazu geschrieben.
    Ich habe die Crucial MX200 350GB verbaut.

    Michael

  • Michael says:

    Huhu, meine natürlich die 250GB Version

    Michael

  • Fire says:

    Danke für den Artikel. Kann man auf so einem „Stick“ auch unRAID installieren? Das unRAID braucht ja immer einen Stick mit UUID. Könnt ihr mal testen ob das mit dem hier geht?

  • Stefan says:

    @Fire: Teste ich die Tage.

  • ich says:

    Wird der Stick als USB-Stick erkannt oder als externe HDD?

  • Stefan says:

    @ich: Hmm steht nur „USB-Device“. Wo liegt denn der Unterschied ?

  • ich says:

    Ich habe einen Multiboot USB-Stick und meine mich zu erinnern, daß für manche Sachen ein USB-Stick zwingend erforderlich ist.
    Wofür genau, weiß ich jetzt leider auch nicht mehr.

  • Wolfgang says:

    Ob er als USB Stick erkannt wird würde mich auch interessieren. Wird er unter „Removeable Media“ oder „Devices and Drives“ im Windows Explorer aufgeführt?

  • Stefan says:

    @Wolfgang: Ich habe ihn aktuell am Mac im Einsatz, gucke aber nachher mal bei Windows 10.

  • Sven Fischer says:

    Coole Sache, ich habe bisher gar nicht gewußt, das es M.2 Gehäuse überhaupt gibt. Die 40 ° sind noch ok, aber da wäre ein Gehäuse aus Metall doch besser. In Metallgehäusen wird die Wärme besser nach außen abgegeben. Falls die Temps höher werden, würde ich bei einem Plasikgehäuse (Wärmestau) Angst bekommen.

    Grüße

  • Fire says:

    unRAID schon getestet? 🙂 wäre ein gutes Bootlaufwerk

  • Stefan says:

    @Fire: unRAID funktioniert einwandfrei.

  • Wolfgang says:

    Bereits bei Windows 10 nachgesehen?
    ________________________________
    Von Stefan am 28.09.2016
    Technikaffe.de Team
    @Wolfgang: Ich habe ihn aktuell am Mac im Einsatz, gucke aber nachher mal bei Windows 10.

    Von Wolfgang am 28.09.2016
    Besucher
    Ob er als USB Stick erkannt wird würde mich auch interessieren. Wird er unter „Removeable Media“ oder „Devices and Drives“ im Windows Explorer aufgeführt?

  • Stefan says:

    @Wolfgang: Wird als lokaler Datenträger erkannt (taucht nicht unter „tragbare Geräte“ auf). Habe im Artikel einen Screenshot diesbezüglich hinzugefügt.

  • stack says:

    Am Wochenende mit einer Crucial MX200 250GB M.2 2260 getestet.
    SSD wird so heiß das sie abschaltet.

  • Fimiti says:

    Hallo,
    hast Du schon probiert, das Teil als Systemlaufwerk für OMV zu benutzen? Siehst Du da Vorteile/Nachteile gegenüber einem SLC-USB Stick?

  • Stefan says:

    @Fimiti: Funktioniert und ist definitiv eine gute (wenn auch teure) Alternative zum SLC-Stick.

  • Kedar says:

    Bitte weisst noch einmal darauf hin das es verschiedene M2 Anschlusstypen gibt
    die nicht in jedes Gehäuse passen.

    Sprich Key B, Key M und Key B+M

  • SC says:

    Ich möchte kurz den Hinweis geben dass die 128GB Version eine Schreibleistung von etwa 170 MB/s hat.

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