10-Gbit Netzwerkhardware war bis vor einigen Monaten noch sehr teuer. Der günstigste 10-Gigabit Switch war der Netgear ProSAFE XS708E für knappe 500 Euro, 10-Gbit Netzwerkkarten waren ab ca. 250 Euro zu bekommen. ASUS ist es zu verdanken, dass 10 Gbit Hardware langsam auch für Privatanwender bezahlbar wird. So ist die 10-Gbit schnelle ASUS XG-C100C Netzwerkkarte für Privatanwender aktuell für ca. 105 Euro zu haben. Das ist natürlich deutlich mehr als man für eine 1-Gbit Netzwerkkarte bezahlt, aber eben weniger als die übliche Enterprise-Hardware kostet.

Zusammen mit dem ca. 250 Euro teuren ASUS XG-U2008 10G Switch (2x 10 Gbit, 8x 1 Gbit Ports) ist ein kleines 10-Gbit Netzwerk für ca. 460 Euro realisierbar. Das hier der Early-Adopter einen saftigen Aufschlag zahlt sollte jedem klar sein. Wer häufig große Datenmengen transferieren muss, wird den Preis aber eventuell hinnehmen.

Mit dem Netgear GS110MX gibt es seit kurzer Zeit eine Alternative zum ASUS XG-U2008. Der Netgear GS110MX verfügt dabei ebenfalls über zwei 10-Gbit und acht 1-Gbit Ports, unterstützt allerdings auch die Ende 2016 definierten Standards 2.5 und 5 Gbits (IEEE Std 802.3bz-2016), die auch mit älteren Cat 5e Kabeln lauffähig sind.

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Durch die Unterstützung von Jumbo Frames sind in der Praxis Datentransferraten bei großen Dateien von bis zu 1 Gigabyte pro Sekunde in einem Stream realistisch. Während für die Übertragungsraten 1, 2.5 und 5 Gbits noch Cat 5e Kabel bis 100 Meter Länge verwenden werden dürfen, wird für die maximale Übertragungsgeschwindigkeit von 10 Gbits zwingend eine Cat 6 (max. 55 Meter) bzw. Cat 7 Netzwerkverkabelung (max. 100 Meter) benötigt.

Der Netgear GS110MX ist wie der ASUS XG-U2008 nur mit einem Passiv-Kühlkörper ausgestattet und verzichtet auf einen aktiven Lüfter. Ein externes 18 Watt (12V, 1.2A)Netzteil liegt dem Switch bei. Im Standby gibt Netgear einen Verbrauch von 4,8 Watt an. Die später erhältliche Webmanaged Version ist mit einem 30 Watt (12V, 2.5A) Netzteil ausgestattet, dass auf einen Standby Verbrauch von 6,6 Watt kommt. Beide Switche unterstützen das Energy Efficient Ethernet (IEEE 802.3az).

ASUS XG-C100C – die ideale Client Netzwerkkarte

Die aktuell günstigste 10-Gbit Netzwerkkarte ist wie bereits erwähnt die ASUS XG-C100C, die in jedes Mainboard mit PCIe 2.0 x4 eingesteckt werden kann. Die Netzwerkkarte unterstützt über PCIe 2.0 x4 eine maximale Datenrate von 2 Gbits und wird daher auch im 10-Gbit Full-Duplex Modus nicht ausgebremst.

Neben 10-Gbit unterstützt die ASUS XG-C100C auch 2.5 und 5 Gbps Geschwindigkeiten und eignet sich so ideal als Partner für den Netgear GS110MX. Auch die ASUS Netzwerkkarte kommt mit einem passiven Kühlkörper aus, den ASUS analog zur ROG-Serie rot eloxiert.

Als Alternative zur ASUS Netzwerkkarte kann man zur Intel X550-T1 greifen, die mit 280 Euro aber deutlich teurer ist. Vorsicht ist hier bei Angeboten aus Fernost geboten, denn die Intel X550-T1 ist hier theoretisch zu Preisen ab 120 Euro zu haben. Allerdings sind hier viele nicht zertifizierte Modelle dabei. Meistens funktionieren diese einwandfrei, es ist aber durchaus möglich das diese qualitativ schlechter sind und zukünftig von Treiberupdates des Herstellers nicht mehr unterstützt werden.

Switch-Alternative: ASUS XG-U2008 10G

Zeitgleich mit der ASUS XG-C100C Netzwerkkarte hatte ASUS vor einigen Monaten auch den ASUS XG-U2008 10Gbit Switch vorgestellt. Er kostet aktuell bei gleichem Funktionsumfang ca. 60-70 Euro mehr als der Netgear GS110MX, eine Preisanpassung an die Netgear Switche ist aber wahrscheinlich. Einzigstes Manko wäre dann die fehlende Unterstützung der neuen 2.5 und 5 Gbits Zwischengeschwindigkeiten.

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Vergleich mit dem Netgear ProSAFE XS708E

Da es aktuell noch keine Bilder des neuen Netgear GS110MX gibt, haben wir zum Schraubendreher gegriffen und unseren 8-Port 10 Gbit-Switch von Netgear geöffnet. Zwar sind die beiden Geräte nicht wirklich vergleichbar, einen ersten Einblick in die 10 Gbit-Technik geben die Fotos aber.

Der Netgear ProSAFE XS708E verfügt über 8 10 Gbit Ports, wobei der 8. Port als Combo Port ausgeführt ist und entweder als normaler Base-T Port mit einem RJ-45 Kabel oder z.B. mit einem LWL-Modul genutzt werden kann.

Im Inneren des Switches befindet sich das Netzteil, welches über eine maximale Leistung von 60 Watt verfügt. Wie schon erwähnt hat Netgear das Netzteil des Netgear GS110MX aus dem Gehäuse verbannt.

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Wir haben mit den Netgear ProSAFE 10-Gbit Switches sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Transferraten sind durchgängig auf einem hohen Niveau. Dabei wird natürlich ausreichend Rechenpower und eine sehr schnelle SSD oder ein RAID-Verbund benötigt, damit die Datenrate ausgenutzt werden kann. Bei Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gigabyte pro Sekunde ist das nicht immer selbstverständlich.

Fazit

Auch wenn es sich bei den neuen Switchen explizit um Hardware auch für den privaten Bereich handelt, spendiert Netgear den Geräten mit der ProSAFE Lifetime Warranty eine lebenslange Hardware Garantie. Alle benötigten Materialien für eine Rack- oder Wandmontage liegen den Switches bei. Wer möchte kann die Switches aber auch ganz normal als Desktop-Switches mit Gummifüßen nutzen.

Durch die Unterstützung von 2.5 und 5 Gbits eignet sich der Netgear GS110MX auch für Standorte mit älterer Cat 5e bzw Cat 6 Verkabelung. Dank passiver Kühlung stört der 10-Gbit Switch auch nicht und kann sowohl im Wohnzimmer als auch in einem kleinen Büro untergebracht werden. Im Preisvergleich ist der Switch bereits gelistet, die ASUS XG-C100C Netzwerkkarte ist seit einigen Monaten lieferbar.

Zwar ist die 10 Gbit Technik immer noch teuer und kann preislich nicht mit der etablierten 1-Gbit Technik konkurrieren, mit den neuen Switches von Netgear wird der Einstiegspreis aber wieder ein Stück nach unten korrigiert. Wer ein NAS mit großen Datenmengen und ausreichend potenter Hardware besitzt, wird den Geschwindigkeitsvorteil aber sofort zu schätzen wissen und möchte nie wieder zurück.

[i“>Quelle: Datenblatt GS110MX/GS110EMX[/i“>

Zu unseren Vergleichen von Computern.

7 Replies to “Bezahlbares 10 Gbit Netzwerk für Privatanwender”

  • DFFVB says:

    Yeah – mal wieder ein Artikel 🙂

  • Matthias says:

    Abend,

    schaut ihr euch auch mal den ODROID-HC1 an?

    mfg

  • Lehmi says:

    Wenn man ein NAS ohne RAID betreibt was bringt dann bei einer 3,5 Zoll HDD ein 10GBit Netzwerk?
    Ich denke mal ohne RAID müsste dann doch bei den HDDs bei 150MB Schluss sein oder?

  • Mad79 says:

    Auf der Aquantia Seite gab es mal hinweise das Asus auch eine 2.5/5 G Karte auf Basis des AQC108 bringen wollte.
    Entscheidender Vorteil: PCIe 3.0 1x
    Damit würde sie wunderbar in viele ITX Boards passen und eben auch in viele Rechner in denen der 16x durch eine Graka belegt ist und sonst nur noch 1x zur Verfügung steht
    Günstiger und sparsamer sollte sie auch noch sein.
    Ich hoffe die Karte kommt noch.
    Und hoffentlich bald ein 4x 5G Switch. Am besten gleich eine Frizbox mit 4x 5G.

  • Angeber says:

    Kannst du noch die Maße angeben?
    Will wissen, ob es ihn mein 10zoll rack reinpasst. Danke

  • Ich says:

    Ich habe mir zwei gebrauchte Mellanox Connectx-2 für unter 80€ inkl 3m Kabel gekauft. Geht also noch günstiger 🙂 Und als Switch bietet sich ein Mikrotik CSS326 an für um die 120€. 10Gbit geht also noch günstiger.

    Achja: „Die Netzwerkkarte unterstützt über PCIe 2.0 x4 eine maximale Datenrate von 2 Gbits und wird daher auch im 10-Gbit Full-Duplex Modus nicht ausgebremst.“

    wie können 10Gbit von 2Gbit nicht ausgebremst werden? Du meinst sicherlich 2GByte/s 😉

  • forty20 says:

    Kann mir jemand helfen, wie der Treiber für die ASUS XG C100C Netzwerkarte unter OMV installiert werden kann? Wenn ich per SSH verbinde, ist die Konsole anders also unter Ubuntu, die Eingabe von ls z.B. zeigt keine Verzeichnisse an.

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