Dank des Internets ist es heute so einfach wie noch nie, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Besonders die sogenannten Tech-Startups sind sehr erfolgreich, denn mittlerweile kann fast jeder Lebensbereich durch Technologie optimiert werden.
Allerdings bedarf die Gründung eines Jungunternehmens neben einer einzigartigen Geschäftsidee, Motivation und Gründergeist, auch einer gründlichen Planung und Kalkulation.
Erfahren Sie in diesem Ratgeberartikel, welche unterschiedlichen Tech-Startup Branchen existieren, was Sie für eine Startup Gründung benötigen, sowie weitere hilfreiche Informationen rund um das Thema Gründung und Finanzierung.
1. Was benötige ich für die Gründung eines Startups?
Ganz gleich für welche Startup Branche Sie sich entscheiden, die ersten Schritte in die Selbstständigkeit sind für Gründer im Wesentlichen immer die Gleichen. Erfahren Sie in unserer Checkliste, was Sie alles beachten müssen.
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1.1. Der Businessplan:
Zu einem vollständigen Businessplan gehört neben der Ausformulierung Ihrer Geschäftsidee auch eine realistische Kalkulation der Kosten.
Der Businessplan ist vorerst die Visitenkarte Ihrer Geschäftsidee.
Zum einen ist der Businessplan für Sie als Gründer bzw. für Ihr Gründerteam unerlässlich, um sich auf gemeinsame Ziele zu verständigen.
Zum anderen dient der Businessplan inklusive Finanzplan als Grundlage, mit der Sie potenzielle Investoren oder Banken überzeugen können, Ihre Idee finanziell zu unterstützen.
1.2. Ausstattung und Kosten für Hardware bzw. Software:
Für Tech-Startups ist eine moderne und gute Ausstattung mit Hard- und Software, sowie eine gute Internetverbindung unerlässlich. Die Anschaffung von Arbeitsmitteln und Tools kostet aber viel Geld. Mittlerweile gibt es daher eine große Auswahl an gebrauchter Hard-und Software für Unternehmensgründungen. Bevor Sie also über die Neuanschaffungspreise staunen und Ihr Vorhaben infrage stellen, sollten Sie sich geeignete Gebrauchtware als Alternative anschauen.
Beim Gründen eines Internet Startups ist die Location in der Regel weniger wichtig, als in einem konventionellen Unternehmen. In letzterem Fall, sollte der Standort am besten in der Region der Zielgruppe ansässig sein.
1.3. Die Rechtsform:
Mit etwas Geduld und Gründlichkeit sind die formalen Schritte der Anmeldungen schnell und ohne hohe Kosten erledigt.
Beim Gründen eines Startups müssen sich die Unternehmer auf eine Rechtsform einigen. In Konstellationen mit mehreren Unternehmern kann es sinnvoll sein, sich Hilfe zu holen, d.h. sich juristisch beraten zu lassen, um Haftungs- und Steuer-Fragen zu klären.
1.4. Formalia:
Je nach Art des Startups sind einige formale Anmeldungen bspw. beim Finanzamt, Gewerbeamt und der Industrie- und Handelskammer notwendig. Nur so können Sie als Unternehmen seriös und legal auftreten.
1.5. Versicherung:
In vielen Fällen macht es Sinn, Versicherungen abzuschließen, die speziell auf die Bedürfnisse von Startups zugeschnitten sind. So können Sie unternehmerische Risiken, aber auch unvorhersehbare Probleme wie z.B. Lieferschwierigkeiten oder Rechtsstreit mit Kunden oder Partnern etwas abfedern.
1.6. Marketing:
Nachdem Sie den Grundstein für Ihr Startup gelegt haben, beginnt die Phase der Kundenakquise.
Effizientes Marketing ist hierbei das A und O.
Besonders für Internet Startups ist eine professionelle Online-Präsenz unerlässlich.
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2. Welche unterschiedlichen Tech-Startup Branchen gibt es?
- Tech-Startups findet man in vielen verschiedenen Branchen. In der folgenden Tabelle haben wir die derzeit wichtigsten Tech-Startup Branchen, sowie deren Beschreibung für Sie aufgelistet.
Startup Branche | Beschreibung |
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FinTechs |
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PropTechs |
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LegalTechs |
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GreenTechs |
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GovTechs |
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HealthTechs |
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FoodTechs |
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3. Welche Möglichkeiten der Finanzierung gibt es?
Als bessere Alternative zur klassischen Bankkredit gibt es mittlerweile viele Möglichkeiten, wie Sie Ihr Startup in der Anfangsphase finanzieren können. Denn Banken und traditionelle Kreditinstitute verleihen jungen Unternehmen in den meisten Fällen kein Geld. Das liegt daran, dass die sehr kurze Unternehmenshistorie keine vernünftiges Rating der Kreditwürdigkeit zulässt und die Bonität von Unternehmen erst erhöht wird, nachdem einige Jahre erfolgreiches Wachstum und im Idealfall Gewinne mit Nachweis vorgelegt werden kann.
3.1. Eigenkapital
Wie der Name schon suggeriert, wird bei dieser Variante ausschließlich mit eignen Geldmitteln hantiert. Diese Methode wird im Fachjargon auch als „Bootstrapping“ bezeichnet.
- geringer Arbeitsaufwand im Vergleich zu Investorensuche
- keine Verschuldung
- unabhängige Arbeitsweise möglich
- kein soziales und professionelles Netzwerk für Feedback
- hoher psychischer Druck, alles alleine zu bewältigen
Eine gute Alternative kann es sein, sich privat Hilfe zu holen. Leihen Sie sich von Familienmitgliedern und Freunden die entsprechenden Mittel, fallen i.d.R. keine Zinsen an und der psychische Druck hält sich auch in Grenzen.
3.2. Staatliche Förderungen
Förderkredite sind besonders attraktiv für Gründer, denn die Mittel stammen aus öffentlichen Töpfen. Diese bieten sehr günstige Bedingungen, da sie nicht nur wirtschaftliche Ziele verfolgen, sondern auch das politische Ziel, das Gründen von Startups in Deutschland zu fördern.
- niedrigere Zinsen als bei einem Bankkredit
- ersten Jahre oft tilgungsfrei
- quasi maßgeschneiderte Förderung für Ihr Startup
- Fördermittelbeschaffung ist relativ zeitaufwändig
3.3. Gründungszuschuss
Crowdfunding ist eine relativ risikoarme Möglichkeit, Ihre Idee oder Ihr Produkt auf dem Markt zu testen.
Neben den staatlichen Förderkrediten besteht auch die Möglichkeit, einen reinen Zuschuss aus öffentlichen Mitteln zu beantragen. Dies hat offensichtlich den Vorteil, dass Sie das Geld nicht zurückzahlen müssen und somit theoretisch ganz ohne eigenes Kapital ein Startup gründen können.
Die Vergabe von Zuschüssen ist allerdings oft an strenge Auflagen und an spezielle politische Ziele und Zwecke gebunden, sodass die Beantragung sehr aufwändig sein kann.
3.4. Förderung durch Crowdfunding
Beim Crowdfunding wird das benötigte Kapital von einer Vielzahl verschiedener Geldgeber eingesammelt und bereitgestellt.
- Risiko wird auf viele Schultern verteilt
- Möglichkeit, die Marktfähigkeit eines Prototypen oder einer Idee zu testen
- erster Marketingschritt
- sehr zeitaufwändig
- hohe Kosten für Plattform und Transaktionen (ca. 4-12 Prozent der Finanzierungssumme)